Heidschnuckenweg

Heide-Honig - Guter Ertrag 2012

Traditioneller Beruf noch echte Handarbeit

Die sehr guten Witterungsbedingungen im Sommer 2012 haben zu einer guten Heideblüte geführt. Die Folge: Die Heidebienen können aus den Vollen schöpfen und produzieren bis zu 30kg Honig pro Bienenvolk.

Horst Dettmering (siehe Titelbild), Heide-Imker aus Heber bei Schneverdingen, wird die Erträge seiner drei Bienenvölker Mitte September einfahren.

Besonders für den Heidehonig ist seine geléartige Konsistenz, die ein normales Schleuderverfahren zur Honiggewinnung nicht zulässt. Vielmehr müssen die einzelnen Wabenkammern zuvor aufwendig aufgestochen werden, um an den begehrten Nektar zu gelangen.

Um nicht gestochen zu werden, wenden die Imker eine bewährte Methode an: Durch Erzeugen von Rauch an den Bienenkästen wird ein Waldbrand vorgetäuscht. Die Bienen reagieren nun schnell darauf und verlassen mit einer ordentlichen Portion Honig satt das Nest und sind dadurch nicht mehr angriffslustig. Trotzdem sind bis zu 30 Bienenstiche an einem "schlechten" Tag keine Seltenheit.

Aus den einzelnen Holzrahmen kann, je nach Größe, ca. 1kg Honig gewonnen werden.

Heide-Honig kauft man am besten vor Ort in der Lüneburger Heide. Achten sollte man darauf, dass der Honig direkt aus der Region stammt. Viele Imker lassen ihre Anschrift auf das Etikett drucken. Ein Preis von ca. 8,- € pro 500gr. Glas ist durch die aufwendige Erzeugungsmethode, die von Hand geleistet wird, gerechtfertigt.

Heide-Honig darf sich nur der Honig nennen, der auch einen großen Anteil an Heide-Pollen in sich trägt und aufwendige Testverfahren besteht.

Übrigens: Die Lüneburger Stülper, die traditionellen Bienenkörbe, werden auch heute noch in der Heide verwendet. Oftmals müssen Sie aber den Kästen aus Holz oder Styropor weichen. Die Körbe oder Kästen sind in sogenannten Bienenzäunen untergebracht. Eigentlich müssten die Bienenzäune als Bienenstände betitelt werden. Durch eine Verordnung gegen den Diebstahl von Bienenkörben in der 20er Jahren, die das Aufstellen von Stacheldraht oder Dornhecken rund um den Bienenstand vorschrieb, setzte sich der Begriff der Bienenzäune bis in die heutige Zeit jedoch durch.