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Sicherlich denkst du bei der „Lüneburger Heide“ sofort an weite lila Landschaften und urige Wacholder. Diese zeitlos erscheinende Natur ohne die Allgegenwertigkeit von Autos und Werbebotschaften ist schließlich das USP der Region. Die Heide hat aber noch viel mehr am Start. Wenn du die Etappe 3 des Heidschnuckenweges wanderst, wirst du überrascht sein, wie abwechslungsreich und verwunschen das Seevetal zwischen Handeloh und Undeloh ist.
Idyllisch in den Tag
Zwischen Heidesträuchern auf „Moller“ entlangzuspazieren, wie der feine Heidesand genannt wird, und links und rechts des Weges dem Knistern der Kiefern zu lauschen, sollte bei jedem Besuch der Region obligatorisch sein. Schon ein kleiner Spaziergang in dieser einzigartigen Natur schafft es, dich mitten aus dem Alltag in eine andere Welt zu entführen und auf dem 17 Kilometer langen Weg zwischen den beiden Heidedörfern sogar in vielfältige Sphären. Wenn du deine Tour auf dem Heidschnuckenweg vom Bahnhof aus startest, könntest du meinen, du bist bis ins schwedische Bullerbü gefahren. Saftige Wiesen mit gelben Blütensprenkeln, grasende Pferde auf weiten Weiden und alte Eichen auf heimeligen Höfen begrüßen dich hier mit wohltuenden heile Welt-Vibes.
Magie in der Mittagsstunde
Nach diesem schönen Einstieg führt der moorige Weg bald an der Seeve entlang, dem kältesten Fluss Norddeutschlands, der an heißen Tagen also eine willkommene Abkühlung ist. Ohnehin ist dieses mystisch anmutende Fleckchen Erde es wert, achtsam gewürdigt zu werden. Als wärest du in einem paradiesischen Urwald voller Farn und mit Moos bedeckter Bäume, wo es nicht verwundern würde, wenn Elfen umherflatterten und eine Zauberfee nach deinen Wünschen fragte. Dieser Abschnitt ist einer meiner persönlichen Highlights auf dem Heidschnuckenweg, der wohl auch deshalb so fest in meinem Herzen verankert ist, weil ich einen solch beglückenden Verlauf vor meiner Wanderung nicht erwartet hatte. Denn schließlich führt der nach Undeloh, dem Heidedorf, das wieder voll und ganz dem „Fast zu schön, um echt zu sein-Klischee“ der lila Weite entspricht.
Romantik zum Abend
Bis es so weit ist, musst du dich allerdings noch eine kleine Ewigkeit durch einen scheinbar nicht enden wollenden Wald bewegen, um vor der Undeloher mit der Weseler Heide und ihren magischen Pastorenteichen belohnt zu werden, so, als würde die Zauberfee hier ihr Werk vollenden. Diese einsame Gegend ist so wunderschön, dass du dich schon wieder verwundert fragen könntest, warum du verhältnismäßig selten Weggefährten antriffst. Die grüßen stets freundlich und beseelt, so als würde man sich mit einem wissenden Blick darüber verständigen, dass diese Unberührtheit ein Geheimtipp bleiben soll. Aber wer weiß? Vielleicht hat auch eine Märchenhexe ihre knochigen Finger im Spiel. Jedenfalls findet sich mitten im Heidedörfchen Wesel ein kleines, altes Hexenhäuschen aus dem Jahr 1731, in dem Prinzessinnen ihre geküssten Frösche heiraten können.
- Handeloh, der Start- oder Endpunkt der Etappe 3, hat eine Bahnstation und ist daher sowohl vom Süden aus Richtung Soltau bzw. Hannover als auch von Norden aus Richtung Buchholz i. d. Nordheide bzw. Hamburg und Bremen gut erreichbar.
- Das Hexenhaus in Wesel ist bald 300 Jahre alt. Ursprünglich als Back- und Rauchhaus genutzt, wurde es im 19. Jahrhundert zum Wohnhaus umfunktioniert und wird nun seit einiger Zeit als Ort für Trauungen genutzt.
- Im Heide-Erlebnis-Zentrum in Undeloh wird umfangreiches Wissen über die Lüneburger Heide anschaulich vermittelt.
Schnucken-Post #01: Moin vom Heidschnuckenweg
Schnucken-Post #02: Frühlingserwachen
Schnucken-Post #03: Endlich einsam